6. Wird Alkoholismus vererbt ?
Biomedizinische und biogenetische Untersuchungen haben durch Zwillings- und Adoptionsstudien ergeben,
dass genetische Faktoren eine Prädisposition bzw. Anfälligkeit (“Vulnerabilität”) für Alkoholismus mit
sich bringen. Ausschließlich vererbt wird die Suchterkrankung allerdings nicht.
Monokausale Erklärungsansätze, die nach einer Ursache suchten, gelten heute als wiederlegt.
Die heutige Wissenschaft geht von einem multimodalen, multifaktoriellen Bedingungsmodell aus,
d.h. mehrere Ursachen müssen zusammenkommen, damit sich eine Alkoholabhängigkeit entwickelt.
Rückfälle fallen nicht vom Himmel, sondern deuten sich meist lange vor dem ersten Schluck durch
“Rückfall in alte Verhaltensweisen” an.
In neuerer Zeit wird von einem bio - psycho - sozialen Bedingungsmodell ausgegangen: biologische,
psychologische und soziale Faktoren wirken unterschiedlich zusammen und können in einer bestimmten Kombination
zur Alkoholabhängigkeit führen.
Dieses mulitfaktorielle Ursachenbündel impliziert, dass jeder Alkoholkranke seine “eigenen” individuellen
Ursachen herausbekommen muss. Und auch die Behandlung sollte multifaktoriell ausgerichtet sein und die
verschiedenen Bedingungsfaktoren des Alkoholabhängigen berücksichtigen.
Übrigens, versuch`s doch mal 14 Tage ohne !!!
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